Landtagswahlen 2024

Die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September 2024 – Besonderheiten und Befunde aus der Wahlforschung

(13.05.2024) Das könnte hilfreich sein – der Blick in eine Studie, der sich mit den letzten Landtagswahlen in den drei ostdeutschen Bundesländern im Jahr 2019 beschäftigt hat:

➔ Matthias Brachert et al. (2020): Einflüsse des Lebensumfelds auf politische Einstellungen und Wahlverhalten – Eine vergleichende Analyse der Landtagswahlen 2019 in drei ostdeutschen Bundesländern, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, 2020
»Die vorliegende Studie analysiert die Landtagswahlen 2019 in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Thüringen und testet die These eines »doppelten Transformationsschocks« für die ostdeutschen Länder auf der Kreisstufe. Die These besagt, dass in »Schockregionen«, die bestimmte prekäre Strukturmerkmale aufweisen, die Entfremdung von der Demokratie höher und das Protestwahlverhalten stärker ausgeprägt sind als in strukturell besser aufgestellten »Gewinnerregionen«. Die Autoren weisen in einer zweistufigen Analyse nahräumliche Kontexteffekte auf politische Einstellungen und auf das Wahlverhalten nach. Generell lockern traditionelle Parteibindungen auf und Präferenzen für Protest und Themenparteien (Zuwanderung, nationale Identität, Klimawandel) werden zunehmend stabiler. Daneben gibt es im regionalen Feld eine besondere Nebenströmung, welche jene Menschen mitnimmt, die ihre politische Weltsicht und ihr Wahlverhalten auch an den Arbeits- und Lebensbedingungen des näheren Umfelds ausrichten.«

Und wenn wir schon bei einem Rückblick auf die letzten Landtagswahlen sind, dann hier noch ein weiterer Beitrag:

➔ Hendrik Träger et al. (2020): Amtsinhaber-Effekte in „unsicheren“ Wahlkreisen – eine Analyse anhand der Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen (1990 bis 2019), in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Heft 2/2020, S. 349 – 366

Und im vergangenen Jahr erschien dieser Beitrag mit einem Ausblick auf die Landtagswahlen in diesem Jahr, also 2024:

➔ Hendrik Träger und Celine Matthies (2023): ‚Unregierbarkeit‘ nach den ostdeutschen Landtagswahlen 2024?, in: Gesellschaft. Wirtschaft. Politik (GWP), Heft 2/2023, S. 156-161

(04.05.2024) Die SPD hat es schwer in den ostdeutschen Bundesländern. Das wird in diesem Fernsehbeitrag aufgegriffen:

➔ Frontal 21: Die SPD im Osten – Volkspartei ohne Volk (09.04.2024)
Schlechte Umfragewerte für die SPD im Osten – vor allem in Thüringen und Sachsen droht der Kanzlerpartei bei den Landtagswahlen im September 2024 ein Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Die AfD hingegen dominiert in vielen ostdeutschen Regionen. Vor allem in kleinen Städten und auf dem Land feiert die AfD Erfolge. Dabei zeichnete sich bei der Bundestagswahl 2021 eigentlich ein Comeback der SPD im Osten ab. In Thüringen beispielsweise erhielt die SPD in keinem Wahlkreis weniger als 20 Prozent. Aktuell liegen manche Prognosen dort – und auch in Sachsen – gerade mal bei sechs Prozent. Was treibt die Wähler weg von der SPD?

Und eine andere, neue Partei erhofft sich gerade in Ostdeutschland Stimmengewinne: das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Zu dieser Neugründung eine Ausarbeitung – die aus der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung kommt:

➔ Tim B. Peters und Jost Henry Bertels (2024): Das „Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit“ (BSW). Zwischen linkskonservativem Populismus, EU-Kritik und Russlandnähe, Berlin: Konrad-Adenauer-Stiftung, März 2024

Und aus einer der anderen politischen Stiftungen – die den Linken nahestehende Rosa-Luxemburg-Stiftung – kommt diese Analyse, die auch dadurch eine besondere Note hat, als dass ja das BSW eine Abspaltung von der Partei Die Linke ist:

➔ Carsten Braband und Mario Candeias (2024): Nach der Trennung. Eine Anti-Establishment-Partei? Zur Verortung des «Bündnis Sahra Wagenknecht» im Parteiensystem, Berlin: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Januar 2024

Wenn wir schon bei dem BSW sind – immer wieder liest man gerade mit Blick auf die ostdeutschen Bundesländer die These, dass die Neugründung der AfD Wählerstimmen abnehmen wird. Der folgende Artikel sieht das kritisch und bezieht sich auf Befunde aus der Wahlforschung:

➔ Maximilian Beer: Neue Analyse: Wagenknecht-Partei erhält kaum Zulauf von AfD-Wählern, in: Berliner Zeitung, 06.03.2024
Wird das Bündnis Sahra Wagenknecht zur Gefahr für die AfD? Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa kommt zu einem anderen Ergebnis.

Auch in Thüringen wird gewählt im Herbst 2024. Zur Stimmungslage in diesem Bundesland eine Analyse aus der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung:

➔ Hatto Frydryszek und Roland Merten (2024): Wie tickt Thüringen? Lebenszufriedenheit im Freistaat vor dem Superwahljahr, Erfurt: Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Thüringen, 2024

Und in einem kurzen Podcast werden auch speziell die Studierenden mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen angesprochen:

➔ DLF: Landtagswahl in Thüringen – Warum auch Studierende wählen sollen (22.02.2024)

(30.04.2024): Wie sieht es aus mit den Umfragen zu den Landtagswahlen in den drei Bundesländern? Wo kann man sich darüber informieren?

Da gibt es beispielsweise die Seite Wahlen, Wahlrecht und Wahlsysteme. Dort finden Sie die fortlaufend aktualisierten

Umfragen zur Landtagswahl in Brandenburg

Umfragen zur Landtagswahl in Sachsen

Umfragen zur Landtagswahl in Thüringen

Ein weiteres Angebot im Netz ist die Seite election.de. Dort finden Sie Übersichten zu den Umfragen:
Brandenburg
Sachsen
Thüringen

(29.04.2024) Hier erst einmal eine allgemeine Einführung zu den im Herbst 2024 anstehenden Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern:

➔ Deutschlandfunk: Wahljahr 2024 – So wichtig sind die Landtagswahlen im Osten (12.01.2024)
In Brandenburg, Thüringen und Sachsen wird 2024 ein neuer Landtag gewählt. Die drei Wahlen stehen unter besonderer Beobachtung – vor allem wegen des Umfragehochs der AfD. Könnten die Wahlen im Osten die Republik verändern?

Die Tageszeitung „taz“ bietet diese Schwerpunktseite an mit Berichten zum Thema:

Wahlen in Ostdeutschland 2024. Die Wahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen
»An dieser Stelle berichtet die taz über die Kommunal- und Landtagswahlen 2024 in Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Wir zeigen, was hier auf dem Spiel steht: Wer steht für die Demokratie ein? Welche Agenda verfolgen Rechte? Welche Personen und Projekte fürchten um ihre Existenz?«

Natürlich ist es hilfreich, wenn man eine Übersicht über die Ergebnisse aller bisherigen Landtagswahlen in den drei ostdeutschen Bundesländern hätte – kein Problem, das habe ich Ihnen mundgerecht aufbereitet, hier sind die Resultate einschließlich der jeweiligen Sitzverteilung in den Landtagen von Brandenburg, Sachsen und Thüringen:

Eine Übersicht der bisherigen Ergebnisse der Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt