Die Corona-Pandemie in den Kitas und Schulen. Was wurde (nicht) gemacht und welche Folgen werden derzeit diskutiert?
(06.06.2023) Hier eine neue Veröffentlichung aus dem Deutschen Jugendinstitut (DJI):
➔ Steffen Loick Molina und Katja Flämig (2023): Der Umgang mit infektionsbedingten Kitaschließungen in der Corona- Pandemie, München: Deutsches Jugendinstitut (DJI), 2023
»Der vorliegende Abschlussbericht ist im Rahmen des Projektes „Soko-Corona“ entstanden, das von Januar bis Dezember 2021 am Deutschen Jugendinstitut … durchgeführt wurde. Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie beschäftigt sich die Studie mit dem subjektiven Erleben, den organisatorischen Herausforderungen und den Handlungsweisen von Leiter:innen, Eltern und Trägervertreter:innen im Fall einer kurzfristigen infektionsbedingten Schließung der Kindertageseinrichtung. Über die Analyse problemzentrierter Interviews wurden Bedingungen des Handelns sowie hilfreiche Strategien und Ressourcen herausgearbeitet, die in einem so besonderen Ereignis Bedeutung erlangen.«
(01.06.2023) Hier eine neue Veröffentlichung zu Ihrem Themenfeld:
➔ Katrin Hasengruber (2023): Familienbezug während der COVID-19 Pandemie. Die Relevanz pädagogischer Orientierungen und der sozialen Komposition der Kindergärten für die Zusammenarbeit mit Eltern im Distanzmodus, in: Perspektiven der empirischen Kinder- und Jugendforschung, Ausgabe 1/2023, S. 38-68
(25.05.2023) Im zweiten Corona-Jahr, also 2021, erschien dieser Sammelband:
➔ Detlef Fickermann, Benjamin Edelstein, Julia Gerick und Kathrin Racherbäumer (Hrsg.) (2021): Schule und Schulpolitik während der Corona-Pandemie: Nichts gelernt?, Münster/New York 2021
Und schon im ersten Jahr der Pandemie wurde dieser Sammelband veröffentlicht:
➔ Detlef Fickermann und Benjamin Edelstein (Hrsg.) (2020): „Langsam vermisse ich die Schule …“. Schule während und nach der Corona-Pandemie, Münster/New York 2020
(16.05.2023) Aus der aktuellen Berichterstattung:
➔ Jeder vierte Viertklässler kann nicht richtig lesen (16.05.2023): In vierten Klassen zeigen immer mehr Schülerinnen und Schüler Schwächen beim Lesen. Sie schneiden weit schlechter ab als Gleichaltrige in vielen anderen Ländern. Das liegt laut aktueller IGLU-Studie auch, aber nicht nur an den Folgen der Corona-Pandemie.
(15.05.2023) Aus einem Sammelband, den Sie kostenlos herunterladen können, der Hinweis auf einen Beitrag, der sich mit den deutschen Erfahrungen im Umgang mit der Corona-Pandemie in den Kitas beschäftigt:
➔ Bernhard Kalicki et al. (2023): Leading Early Childhood Education Centres under the Conditions of the Pandemic: The German Case, in: Elina Fonsén et al. (ads.) (2023): Early Childhood Education Leadership in Times of Crisis. International Studies During the COVID-19 Pandemic, Opladen, Berlin, Toronto: Verlag Barbara Budrich, 2023, S. 67-84
Und wie geht es den Kindern? Dazu:
➔ Depression bei Kindern und Jugendlichen nimmt zu – die Wartezeit bei Therapieplätzen auch (25.04.2023): »Häufig leiden sie im Verborgenen: Seit der Pandemie haben viele Mädchen und Jungen mit Depressionen und Ängsten zu kämpfen. Ihre Familien verzweifeln oft bei der Suche nach einem Therapieplatz.«
Die Krankenkasse DAK beschäftigt sich in ihrem diesjährigen Kinder- und Jugendreport mit der Frage der Auswirkungen der Pandemie: DAK Gesundheit: Kinder- und Jugendreport 2022. Gesundheit und Gesundheitsversorgung vor und während der Pandemie.
Der angesprochenen Report finden Sie im Original hier:
➔ Julian Witte et al. (2022): Kinder- und Jugendreport 2022. Kinder- und Jugendgesundheit in Zeiten der Pandemie. Eine Studie im Auftrag der DAK Gesundheit, Bielefeld, August 2022
Die mehr als 30 Monate andauernde COVID-19-Pandemie hat direkt und indirekt potenziell großen Einfluss auf die Gesundheit und Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Aus den pandemiebegleitenden Maßnahmen, Belastungen im Familienleben (und den dort verfügbaren monetären und nicht monetären Ressourcen) sowie der allgemein veränderten Inanspruchnahme des medizinischen und nicht-medizinischen Versorgungssystems erwachsen während der Pandemie verschiedene Herausforderungen physischer, psychischer, sozialer als auch finanzieller Natur für ein gesundes Aufwachsen. Der Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit wertet Daten von 782.000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 17 Jahren aus und gibt einen systematischen Überblick über die Gesundheit und Gesundheitsversorgung während der Pandemie.
Und ergänzend der Hinweis, dass die Frage der Auswirkungen der Corona-Pandemie bereits im ersten Pandemie-Jahr, also 2020, Thema des Kinder- und Jugendreports war:
➔ DAK Kinder- und Jugendreport 2020. Schwerpunkt Corona-Pandemie: Folgen für die Krankenhausversorgung von Kindern und Jugendlichen, Hamburg und Bielefeld, Februar 2021
(11.05.2023) Hier mal der Blick über den großen Teich – anbei ein neuer Fachaufsatz zum Thema der unterschiedlichen Betroffenheit von und Umgehensweisen mit Schulschließungen aus den USA:
➔ Andrea Flores and George-Levi Gayle (2023): The Unequal Responses to Pandemic-Induced Schooling Shocks, in: Federal Reserve Bank of St. Louis Review, First Quarter 2023, pp. 51-65
»This article investigates the existence of socio-demographic gradients in the schooling shocks experienced by school- aged children and their ability to adjust to the disruptions induced by the containment measures imposed in response to the COVID-19 pandemic. It focuses on documenting racial, educational, and income disparities in these two es- sential components of children’s human capital accumulation that could have significant implications in the medium and long run. The article finds that children in households from disadvantaged socio-demographic groups (i) were significantly more likely to face severe education disruptions from school cancellations at the onset of the pandemic, (ii) had more-limited access to remote-learning resources such as computers, and (iii) relied more heavily on schools to obtain access to these resources. Notably, these adverse effects severely disrupted children’s 2019-20 academic year but were mitigated at the start of the 2020-21 academic year.«
Zu dem Aufsatz gibt es auch einen „einfacher“ zu lesenden Blog-Beitrag, der das zusammenfasst:
➔ Kristie M. Engemann (2023): Which Students Were More Affected by Pandemic School Disruptions?, 29.03.2023
(05.05.2023) Hier ein neuer Fachaufsatz zu Ihrem Thema:
➔ Christoph Homuth and Felix Bittmann (2023): Less learned but still good grades (for some). What impact had school closures on social inequality of educational opportunity?, in: Soziale Welt, Heft 1/2023*
*) Sie können den Beitrag im Original herunterladen, wenn Sie im Hochschulnetz die Zeitschrift „Soziale Welt“ über die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) aufrufen.
Hier die deutschsprachige Zusammenfassung: »In mehreren Studien wurde versucht, die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf das Lernen der Schüler und die Lernunterschiede zwischen sozialen Gruppen abzuschätzen. Nur wenige Studien haben sich mit den Auswirkungen auf Schulnoten als weiteren zentralen Indikator von Schulleistungen befasst. Institutionell sind Noten für die Bewertung der Fähigkeiten von Schüler:innen, für Bildungsübergänge, für den Schulabschluss und als Signal für den Arbeitsmarkt von wesentlicher Bedeutung. Noten sind jedoch von vielen nicht leistungsbezogenen Faktoren abhängig, wie z. B. dem Geschlecht oder der sozialen Herkunft. Auf der Grundlage früherer Studienergebnisse und theoretischer Argumente erwarteten wir, dass die Noten während der Schulschließungen weniger mit kognitiven Kompetenzen und stärker mit der sozialen Herkunft korrelieren würden als in vorangegangen Schuljahren. Wir analysierten die Auswirkungen der Pandemie auf die Noten in Mathematik und Deutsch am Ende der achten Klasse. Die Pandemie kann als natürliches Experiment betrachtet werden, was bei der Analyse von zwei Kohorten des Nationalen Bildungspanels genutzt werden kann: Die Noten der jüngeren Kohorte (n = 4.069 Schüler:innen), die während der Pandemie (2020) die achte Klasse besuchten, wurden verglichen mit den Noten der älteren Kohorte (n = 6.861 Schüler:innen in 2014). Unsere Ergebnisse zeigen keine systematische Zunahme der Bildungsungleichheit aufgrund der sozialen Herkunft der Schüler:innen. Allerdings berichteten die Schüler:innen nach der Schulschließungsphase bessere Noten als Schüler:innen der Vergleichsgruppe. Eine Erklärung dafür könnte pro-soziale Benotung durch die Lehrkräfte sein.«
(05.05.2023) Hier der Hinweis auf die neue Ausgabe der Zeitschrift „Wirtschaftsdienst“ (Heft 4/2023, in der gibt es mehrere Beiträge in einem „Zeitgespräch zu diesem Thema:
➔ Bildung nach Corona, in: Wirtschaftsdienst, Heft 4/2023
Bildung spielt eine zentrale Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes, daher hat die Ampelregierung im Koalitionsvertrag diverse Vorhaben in der Bildungspolitik angekündigt. Neben dem DigitalPakt Schule, der die digitale Infrastruktur an Schulen verbessern soll, sollen das Programm „Startchancen“ für bessere Bildungschancen sorgen und ein Kooperationsgebot die Zusammenarbeit von Ländern und Bund erhöhen. Jedoch haben sich zum einen große Bildungslücken durch die Lockdowns in der Pandemie aufgetan und zum anderen klagen Schulen weiterhin über einen akuten Lehrkräftemangel. Hinzu kommen neue Herausforderungen wie z. B. die zunehmende Zahl an Kindern, die aus Krisenregionen geflohen sind. Mit Blick auf den demografischen Wandel und den drohenden Arbeits- und Fachkräftemangel müssen junge Menschen jedoch bestmöglich auf ihr Berufsleben vorbereitet werden.
(29.04.2023) Wir hatten in der Gruppenbesprechung kurz darüber gesprochen – die besonderen Herausforderungen für die Grundschulen, für die es in der Corona-Pandemie nicht so einfach möglich ar, auf Digitalunterricht auszuweichen. Zu diesem Thema habe ich dieses Paper gefunden:
➔ Marita K. Wambach-Schulz (2022): Digitaler Distanzunterricht an Grundschulen – eine Analyse. IU Discussion Papers – Sozialwissenschaften, Erfurt: IU Internationale Hochschule, 2022
»Die Frühphase der Corona-Krise begann mit dem Ausbruch des SARS-CoV-2-Virus Anfang 2020. In der Folge veränderte sich der Arbeitsalltag von Eltern mit Schulkindern von da an. Die Arbeit für Familien und Lehrkräfte in Zeiten von Kita- und Schulschließungen mutierte vom traditionell-analogen Frontalunterricht zu einem Spannungsfeld zwischen Home Office, Homeschooling und digitalem Fernunterricht. Vor diesem Hintergrund ist die hier vorgelegte Analyse von besonderer Relevanz und Aktualität. So werden die Auswirkungen des Fernunterrichts auf Schüler im Bereich der Schulen, insbesondere der Grundschulen während der pandemiebedingten Schulschließungen, untersucht. Die wichtigste erwartungserzeugende Forschungsfrage lautet: Wie lassen sich die Auswirkungen des Fernunterrichts während der pandemiebedingten Schulschließungen auf das Lernen von Grundschülern der Jahrgangsstufen 1-4 beurteilen? Ziel dieser Analyse ist es, das Potenzial des digitalen Fernunterrichts mit „gutem“ Unterricht nach Helmke (2006/2007) in Verbindung zu bringen. Zukünftige Gründe für den digitalen Fernunterricht könnten neue Pandemien und andere Krankheiten auf Seiten der Schüler und Lehrer sein. Die vorliegende Analyse stützt sich daher zum einen auf Erkenntnisse aus einer Datenbank bestehender Sekundäranalysen zur Frühphase der Pandemie. Zum anderen gibt die Analyse Einblick in eine empirisch-quantitative Primäranalyse eines studentischen Projekts im Sommersemester 2021 an der Internationalen Fachhochschule Düsseldorf. Die Brisanz des Themas in wissenschaftlichen Studien aufzugreifen, findet aufgrund der voraussichtlich überwiegend zu erwartenden Leistungsverschlechterung von Kindern im Schulalter in Deutschland Relevanz. Laut Ifo-Institut München (2021) gibt es kaum ein anderes EU-Land, in dem Schulen so lange geschlossen sind wie in Deutschland. Die Auswertungsergebnisse der Primäranalyse der Schülergruppe konnten in einigen Ergebnisaspekten überraschen. Dies betraf die Antwortkategorien der offenen Fragen mit Interessenbekundungen der befragten Lehrkräfte an den drei betroffenen Grundschulen.«
(28.04.2023) Hier der Hinweis auf eine Studie aus dem zweiten Corona-Jahr:
➔ Sabine Andresen et al. (2022): Verpasst? Verschoben? Verunsichert? Junge Menschen gestalten ihre Jugend in der Pandemie. Erste Ergebnisse der JuCo III-Studie – Erfahrungen junger Menschen während der Corona-Pandemie im Winter 2021, Hildesheim: Universitätsverlag Hildesheim, 2022
»Die in Deutschland nun mittlerweile seit fast zwei Jahren andauernde Pandemie hat das gesellschaftliche Zusammenleben einschneidend verändert und Menschen in unterschiedlichen biographischen Phasen und Lebensaltern empfindlich getroffen. Und zwar insbesondere junge Menschen, da Kindheit und Jugend eine Zeit der Bewegung, der Bildungsgelegenheiten, der Zukunftsplanungen und sozialen Begegnungen ist. Nicht wenige Jugendliche und junge Erwachsene haben daher den Eindruck, sie hätten ihre Jugend verpasst und fragen sich, ob sie dies je nachholen können. Der Forschungsverbund „Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit“ der Universitäten Frankfurt und Hildesheim hat daher im Dezember eine dritte JuCo Studie durchgeführt. In diesem vorliegenden Working-Paper werden erste Ergebnisse aus der Auswertung von JuCo III vorgestellt mit dem Fokus, wie Jugendliche und junge Erwachsene selbst ihre Lage nach fast zwei Jahren Pandemie einschätzen und welche Veränderungen sich über den Zeitraum von Frühjahr 2020 bis Winter 2021 nachzeichnen lassen.«
Erste Auswertungen wurde bereits 2020 veröffentlicht:
➔ Sabine Andresen et al. (2020): „Die Corona-Pandemie hat mir wertvolle Zeit genommen“. Jugendalltag 2020, Hildesheim 2020: »Im November 2020 wurde eine zweite bundesweite Online-Befragung von jungen Menschen zu ihren Erfahrungen während der Corona-Zeit durchgeführt. Das Papier präsentiert die ersten Ergebnisse der Erhebung, an der über 7.000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 30 Jahren teilgenommen haben. Die Studie wurde vom Forschungsverbund „Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit“ der Universitäten Hildesheim und Frankfurt durchgeführt. Die ersten Ergebnisse der Befragung JuCo 2 zeigen eindrücklich, wie sehr sich der Lebensalltag der jungen Menschen in den unterschiedlichen Lebensbereichen durch die Corona-Pandemie verändert hat und wie sehr sich dies auf ihr Empfinden und Erleben auswirkt.«
Die Ergebnisse der ersten JuCo-Befragungswelle finden Sie hier:
➔ Sabine Andresen (2020): Erfahrungen und Perspektiven von jungen Menschen während der Corona-Maßnahmen. Erste Ergebnisse der bundesweiten Studie JuCo, Hildesheim 2020: »Dieses Papier präsentiert erste Ergebnisse der bundesweiten Studie JuCo – Erfahrungen und Perspektiven von jungen Menschen während der Corona-Maßnahmen. Die Befragung wurde vom Forschungsverbund „Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit“ umgesetzt, der sich aus den Universitäten Hildesheim, Frankfurt und Bielefeld zusammensetzt. Über 5.000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 30 Jahren sind in die Analysen eingeflossen und zeigen auf, wie es den jungen Menschen geht und welche Botschaften sie haben.«
Und dann gab es 2020 aus dieser Forschungsgruppe noch diese Veröffentlichung:
➔ Sabine Andresen et al. (2020): Kinder, Eltern und ihre Erfahrungen während der Corona-Pandemie. Erste Ergebnisse der bundesweiten Studie KiCo, Hildesheim 2020. Diese erste Auswertung wurde bereits im Mai 2020 veröffentlicht, also zu einem sehr frühen Zeitpunkt nach der ersten Welle und bezieht sich auf erste Ergebnisse der Onlinebefragung KiCo, welche im Zeitraum vom 24.04.2020 – 03.05.2020 durchgeführt wurde. An der Studie haben damals über 25.000 Personen teilgenommen.
➔ In diesem Kontext sind weitere Befunde veröffentlicht worden. So beispielsweise mit Blick auf die Studierenden die Ergebnisse einer bundesweiten und fächerübergreifenden Online-Befragung von Studierenden. Vgl. dazu: Kris-Stephen Besa et al. (2021): Stu.diCo II – Die Corona Pandemie aus der Perspektive von Studierenden. Erste Ergebnisse der zweiten Erhebung aus der bundesweiten Studienreihe Stu.diCo, Hildesheim 2021: »Wie sieht die Situation von Studierenden im Sommer 2021 aus? Wie gestalten Sie ihren (digitalen) Studienalltag in der Pandemie und welche Herausforderungen und Belastungen erleben sie? Welche Vor- und Nachteile benennen Studierende im Hinblick auf das überwiegend digitale Studium und welche Unterstützungsstrukturen stehen ihnen zur Verfügung? Diesen Kernfragen geht ein Forscher:innen-Team der Universität Hildesheim und Universität Münster mittels der zweiten bundesweiten und fächerübergreifenden Online-Befragung von Studierenden (Stu.diCo II) nach. Der Fokus der Studie, an der über 2.500 Studierende teilnahmen, liegt dabei auf dem Wohlbefinden der Studierenden und ihrer sozialen Studiensituation. Sie setzt damit einen wichtigen Schwerpunkt, der über technische Fragen des Online-Studiums oder Einschätzungen zur Lehrqualität hinausgeht.« Zur ersten Erhebungswelle: Anna Traus et al. (2020): Stu.diCo. – Studieren digital in Zeiten von Corona. Erste Ergebnisse der bundesweiten Studie Stu.diCo., Hildesheim 2020: »Wie haben Studierende das digitale Sommer-Semester 2020 bewältigt und wie haben sie den durch die Pandemie veränderten Studienalltag erlebt? Dies untersuchte ein Forschungsteam der Universität Hildesheim in einer bundesweiten qualitativen Online-Befragung, an der über 3.000 Studierende teilnahmen. Stu.diCo setzt sich von Untersuchungen ab, die vor allem auf die Evaluation der digitalen Lehre und die technische Ausstattung sowie damit zusammenhängenden Problemlagen der Studierenden fokussieren. Dagegen sollen mit dieser Studie auch das Wohlbefinden, die Sorgen und Ängste, die Studienmotivation, die Home-Learning-Situation und die mentale Verfassung der Studierenden betrachtet werden. Der Bericht der Online-Befragung Stu.diCo präsentiert erste Ergebnisse und deskriptive Befunde der Untersuchung.«
In diesem Zusammenhang vielleicht auch interessant die Befunde aus einem „Paralleluniversum zu den Kitas und Schulen, gemeint sind hier die Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Dazu diese Veröffentlichtung, die sich dadurch auszeichnet, dass in ihr auch der Digitalisierungsstand in diesem Bereich vor der Corona-Pandemie diskutiert wird: Jessica Feyer et al. (2020): Digitalisierung in der stationären Kinder- und Jugendhilfe – nicht nur in Zeiten der COVID-19-Pandemie, Wiesbaden 2020.
(25.04.2023) Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kitas und Schulen ist Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung. Hier ein Hinweis auf die Zeitschrift „Demografische Forschung Aus einer Hand“, herausgegeben vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung, Rostock, in Kooperation mit dem Institut für Soziologie und Demografie der Universität Rostock, dem Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels, dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden und dem Vienna Institute of Demography/Austrian Academy of Sciences und dem Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital, Wien.
In der aktuellen Ausgabe (Heft 1/2023) finden Sie diese beiden kurzen Übersichtsdarstellungen:
➔ Langzeitfolgen der Schulschließungen. Schulschließungen haben in ärmeren Ländern gravierende Folgen für das Bildungsniveau
➔ COVID-19 und Depressionen. Depressionssymptome haben bei Kindern und Jugendlichen zugenommen. Besonders bei Mädchen ist die Zahl der klinisch relevanten Depressionen angestiegen
Im Dezember 2021, also am Ende des 2. Pandemie-Jahres, erschien dieser vergleichende Übersichtsartikel zu den Schulen:
➔ Vera Freundl, Clara Stiegler und Larissa Zierow (2021): Europas Schulen in der Corona- Pandemie – ein Ländervergleich, in: ifo Schnelldienst, Nr. 12/2021, S. 41-50
»Vergleicht man die Corona-bedingten Schulschließungen in Deutschland mit sechs ausgewählten Ländern Europas im Zeitraum von Januar 2020 bis Mai 2021, liegt Deutschland auf dem zweiten Platz der längsten Schulschließungen mit insgesamt 183 Tagen. Länger schlossen nur die Schulen in Polen mit insgesamt 273 Tagen. Bei der Herausforderung, auf Distanzlehre umzusteigen, ist als Ausgangslage der Digitalisierungsstand der Schulen vor Corona ein wichtiger Faktor: Deutschland liegt in Bezug auf Online-Lernplattformen und Ressourcen bzw. Vorbereitungszeit für die Nutzung digitaler Geräte im Unterricht auf den letzten Rängen.«
Und aus dem ersten Corona-Jahr hier eine Untersuchung zur Situation in den Kitas und den Auswirkungen auf die Familien (bitte achten Sie wie generell bei allen Materialien auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung, was also bis dahin – noch nicht – passiert ist und was man wissen konnte):
➔ Franziska Cohen et al. (2020): Familien & Kitas in der Corona-Zeit. Zusammenfassung der Ergebnisse, Bamberg: Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Lehrstuhl für Frühkindliche Bildung und Erziehung, August 2020
(22.04.2023) Und hier der Hinweis auf einen Sammelband mit mehreren Beiträgen zu Ihrem Thema aus der Perspektive unseres Nachbarlandes Österreich, davon ist vieles auf Deutschland übertragbar:
➔ Nikolaus Dimmel und Gottfried Schweiger (2023): Kinder und Jugendliche in pandemischer Gesellschaft, Wiesbaden 2023
»Der Band widmet sich der Situation sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher in der Pandemie in Österreich. Er versammelt Beiträge aus der Pädagogik, den Bildungs-, Sozial- und Rechtswissenschaften sowie der Ethik, die sowohl der individuellen Verarbeitung der Pandemie als auch den Antworten der Institutionen und Unterstützungssysteme nachgehen. Die COVID-19 Pandemie wirkt als Katalysator für die Vertiefung sozialer Ungleichheiten und Benachteiligungen. Insbesondere Kinder und Jugendliche, welche auf die Unterstützung durch den Sozial- und Wohlfahrtsstaat und seine Institutionen angewiesen wären, sind hiervon betroffen. Kontrafaktisch aber wird diesen Kindern und Jugendlichen wenig mediale und politische Aufmerksamkeit zu teil.«
(22.04.2023) Hier noch ein Nachtrag zu dem Hinweis auf den gestern verlinkten Bericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe und der kontroversen Debatte im Bundestag:
➔ „Kinder haben die meisten Opfer erbracht“ (21.04.2023): »Der Bundestag hat über Folgen der Corona-Maßnahmen für Jugendliche und Kinder beraten. Grundlage war der Bericht mehrerer Ministerien. Deutlich wurde: Die meisten Kinder leiden noch immer unter den Auswirkungen.«
Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte selbst eine Vorlage für die Behandlung des Themas geliefert, vgl. dazu diesen Artikel von Ende Januar 2023: Lauterbach räumt Fehler in Corona-Politik ein (30.01.2023): »Nach und nach enden die Corona-Maßnahmen – bald auch die Maskenpflicht in Bus und Bahn. Jetzt zog Bundesgesundheitsminister Lauterbach Bilanz und räumte Fehler ein: Schulen und Kitas etwa seien zu lange geschlossen gewesen.«
(21.04.2023) Zu der Frage der gesundheitlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche hat Bundesregierung eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Deren Abschlussbericht wurde im Februar dieses Jahres veröffentlicht:
➔ Abschlussbericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona“, Bundestags-Drucksache 20/5650 vom 09.02.2023
Zu dem Thema sowie den Schlussfolgerungen der Bundesregierung gab es jetzt eine Debatte im Deutschen Bundestag:
➔ Heftiger Streit über das Krisenmanagement in der Corona-Pandemie (21.04.2023): »In einer emotionalen und teils heftig geführten Grundsatzdebatte haben Regierung und Opposition am Freitag, 21. April 2023, über das Krisenmanagement während der Corona-Pandemie und die Folgen für Kinder und Jugendliche beraten. Anlass war die Vorlage des Abschlussberichtes der Interministeriellen Arbeitsgruppe über die gesundheitlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche (20/5650), der als Unterrichtung vorliegt. In der Debatte am Freitag warf insbesondere die AfD den verantwortlichen Politikern der anderen Parteien schweres Versagen auf Kosten der Gesellschaft vor. Die Linke rügte ihrerseits die Sozialpolitik der Regierung als völlig unzureichend. Redner der Ampel-Koalition räumten Fehler ein, machten aber geltend, dass es in der Pandemie keine Handlungsvorlage gegeben habe und Entscheidungen schnell getroffen werden mussten. Im Wesentlichen einig waren sich Familien- und Gesundheitspolitiker darüber, dass für das Wohl von Kindern und Jugendlichen künftig mehr getan werden müsse, insbesondere für Kinder in benachteiligten Familien.«
(18.04.2023) In meinem Blog „Aktuelle Sozialpolitik“ habe ich im vergangenen Jahr diesen Beitrag veröffentlicht:
➔ Stefan Sell (2022): Die Corona-Pandemie hat viele Verwerfungen mit sich gebracht. Beispielsweise bei den Schülern am Ende ihrer Grundschulzeit, 17.03.2023
Und dann den hier:
➔ Stefan Sell (2022): Ein weiterer Abwärtstrend. Viertklässler können schlechter lesen und rechnen. Das hat auch, aber bei weitem nicht nur mit der Corona-Pandemie zu tun, 17.10.2022
Die Schulschließungen waren ja besonders umstritten, dazu dieser Beitrag:
➔ Stefan Sell (2021): Jenseits der verfassungsrechtlich akzeptierten „Bundesnotbremse“: Ein „unverzichtbarer Mindeststandard schulischer Bildungsleistungen“ als (neues) Grundrecht, 30.11.2021
Aus dem Jahr 2021 dieser Übersichtsbeitrag:
➔ Sonja Blum und Ivana Dobrotic (2021): Die Kita- und Schulschließungen in der COVID-19-Pandemie, in: Detlef Fickermann und Benjamin Edelstein (Hrsg.): Schule während der Corona-Pandemie. Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld. Münster, New York: Waxmann 2021, S. 81-99
Zu den Kindertageseinrichtungen:
➔ Susanne Kuger et al. (2022): Kindertagesbetreuung und Infektionsgeschehen während der COVID-19-Pandemie. Abschlussbericht der Corona-Kita-Studie, Bielfeld 2022